„Erneuerbare und Sparen – statt weiter Gas vom Zaren“

pexels magda ehlers 3722212Die Abhängigkeit von russischem Erdgas wird in Deutschland oft kritisiert. Wir fragen uns: Was können wir tun, um weniger russisches Erdgas in unseren Haushalten zu verwenden? Im Allgemeinen ist es aktuell noch schwierig, vollständig auf russisches Erdgas zu verzichten, da es immer noch die wichtigste Gasquelle für Deutschland ist.

Die gute Nachricht: Es gibt einige gut umsetzbare Maßnahmen, die wir ergreifen können, um unseren Verbrauch zu senken. Zunächst einmal sind Energiesparmaßnahmen immer eine gute Idee, nicht nur wenn es darum geht, weniger russisches Erdgas zu verbrauchen. Das Haus isolieren oder die Heizkörper ein Stück runterdrehen beides senkt den Gesamtenergieverbrauch und spart Geld. Zweitens: Mit der Energiewende reduzieren wir unsere Abhängigkeit vom russischen Erdgas, behalten die Wertschöpfung in der Region und gestalten damit eine lebenswerte Zukunft.

Mit BobenOp unterstützen wir aktuell mit der BürgerSolarBeratung bei Fragen rund um die „Sonnenernte“ vom eigenen Dach, der Strompool kauft Ökostrom aus der Region, die Nahwärmegenossenschaft versorgt Haushalte mit Wärme aus erneuerbaren Energiequellen. Fazit: Letztendlich kann jede und jeder für sich und wir gemeinsam etwas bewirken, um weniger russisches Erdgas zu verbrauchen. Selbst kleine Änderungen können sich im Laufe der Zeit zu erheblichen Einsparungen summieren.

An dieser Stelle haben wir einige Antworten auf wichtige Fragen rund ums russische Erdgas zusammengestellt:

 

Wer beliefert Deutschland noch mit Erdgas?

Neben Russland importiert Deutschland auch Erdgas aus Norwegen, den Niederlanden und Belgien. Auf diese vier Länder zusammen entfallen etwa 85% der gesamten deutschen Erdgasimporte.

Welche Rolle spielt Erdgas in Deutschland?

Erdgas ist ein wichtiger Energieträger in Deutschland, der etwa 23% des gesamten Primärenergieverbrauchs des Landes ausmacht. Es wird hauptsächlich zum Heizen von Haushalten und Unternehmen sowie zur Stromerzeugung verwendet.

Wie viel Erdgas importiert Deutschland aus Russland?

Im Jahr 2018 importierte Deutschland insgesamt 53,4 Milliarden Kubikmeter (bcm) Erdgas aus Russland, was etwa 35% der gesamten Importe des Landes entspricht.

Wie viel russisches Erdgas verbrauchen die Deutschen und warum?

Die Deutschen verbrauchen viel russisches Erdgas - etwa 36 Milliarden Kubikmeter pro Jahr. Das entspricht etwa 40% des gesamten Gasverbrauchs des Landes.

Es gibt mehrere Gründe für diesen hohen Verbrauch. Erstens ist Russland einer der engsten Handelspartner Deutschlands und hat einen großen Anteil am europäischen Erdgasmarkt. Zweitens ist die deutsche Industrie in hohem Maße auf Erdgas angewiesen, insbesondere für Heizzwecke und zur Stromerzeugung. Und schließlich ist Russland typischerweise in der Lage, Erdgas zu einem niedrigeren Preis als andere Anbieter zu liefern.

Kann Deutschland ohne russisches Erdgas auskommen?

Deutschland verfügt über eine sehr diversifizierte Gasversorgung, so dass es möglich ist, die Abhängigkeit von einem einzigen Lieferanten zu verringern. Tatsächlich hat Deutschland in den letzten Jahren seine Abhängigkeit von russischem Erdgas bereits reduziert. Zwischen 2010 und 2015 sind die deutschen Importe von russischem Erdgas um etwa 15% gesunken. Dieser Trend wird sich wahrscheinlich fortsetzen, da Deutschland seine Gasversorgung weiter diversifiziert.

Wie viel kann ich sparen, wenn ich weniger russisches Erdgas verbrauche?

Wie viel Geld wir sparen können, wenn wir weniger russisches Erdgas verbrauchen, hängt von einer Reihe von Faktoren ab, darunter dem aktuellen Verbrauch und dem Gaspreis. Aber selbst kleine Änderungen können sich im Laufe der Zeit zu erheblichen Einsparungen summieren. Wenn ein Haushalt es schafft seinen Gasverbrauch um 10 % zu senken, entspricht das etwa 100 € - 300 € Einsparung pro Jahr.

Redaktioneller Hinweis: Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag von Emilia Weber vom Stromzentrum, das einen Preisvergleich für Erdgastarife anbietet. Vielen Dank, liebe Emilia.