Harrislee gibt grünes Licht für Pflückwald-Planung

 

Aus der Sitzung am 06.02.2024

Was wäre, wenn…? Ein Besuch im Gemeinde-Pflückwald Harrislee

Stellen Sie sich vor, Sie beenden einen langen Arbeitstag im Büro, in der Firma, in der Verwaltung… und möchten nach Hause – Ihren wohl verdienten Feierabend genießen. Sie sind heute Abend mit dem Essen machen dran und haben keine Zeit gehabt zu überlegen, was Sie kochen werden. Ihnen steht bevor, sich unvorbereitet in den Trubel des Supermarktes zu stürzen. Ihre Familie kommt fast nur beim Abendessen zusammen, somit ist das DIE Quality Time des Tages – im besten Fall. Wenn es gutes Essen gibt.

Sie gehen/fahren heimwärts und sehen am Straßenrand das Schild „Pflückwald - Entspannung, Leckeres und viel Natur“. Sie wollten schon lange wissen, was es damit auf sich hat: Impulsiv halten Sie und beschließen, sich die Sache einmal anzuschauen. Sie nehmen sich einen Korb und bekommen eine kleine Einführung in den Pflückwald: Wie Sie erkennen, was gerade geerntet werden kann (Abendessen), wo die lauschigsten Plätze sind (nächster Paarabend) und auch Anzeichen für die große Biodiversität (seltene Insekten, Amphibien, Vögel,…).

PW 2HimbeerenBeim Verlassen des Geländes legen Sie selbst fest, was Sie für den leckeren Inhalt Ihres Korbes geben möchten und spenden großzügig, denn Sie haben im Moment genug Geld und möchten das Projekt unbedingt fördern. Während Sie über eine Patenschaft für einen Baum nachdenken, weil in Ihrer Familie bald ein Enkelkind erwartet wird, bemerken Sie, dass Sie das erste Mal seit Langem eine leise Melodie vor sich hin pfeifen.

Wenn Sie ab sofort mit dem Kochen dran sind, gibt es zwar eine halbe Stunde später essen, aber Sie kommen froher, entspannter und mit den allerbesten Zutaten nach Hause. Und nebenbei hinterlassen Sie damit auch noch einen POSITIVEN CO2-Fußabdruck.PW 3Kastanie

Wie könnte der „Gemeinde-Pflückwald“ umgesetzt werden?

Ein Waldgarten ist ein komplexes System und bedeutet reiche Ernte, hohe Diversität und Widerstandskraft gegen Naturereignisse, um nur einige der zahlreichen Wohltaten für Mensch, Tier und Klima zu nennen. Eine Herausforderung müssen wir allerdings meistern: Wir brauchen Geduld, denn all das entsteht nicht über Nacht. Das gibt uns die Chance auf viele gemeinsame, schrittweise Aktionen, um die spannende Frage zu verfolgen: „Was ist für mich nachhaltiges Gärtnern?“ Ein ausgeklügeltes Regenwasser-Management, schneller Dauerhumus-Aufbau und die „richtige“ Kombination von Pflanzgemeinschaften sind nur einige der Themen, während die Waldgarten-Ebenen vom hohen Baum bis zum Pilz, vom Bodendecker bis zur Kletterpflanze angelegt, gepflegt und beerntet werden. Dabei gilt es, das Bestehende zu bewahren, während Neues entsteht: Wir beobachten beispielsweise genau, wie das betreffende Areal (Anm.: Mehr dazu im vergangenen Beitrag) bislang genutzt wird, denn der jetzige Freizeitwert soll bestehen bleiben! Gleichzeitig wollen wir mit Leitfragen spielen: „Wie können die Menschen in Harrislee von einem „Pflückwald“ profitieren? Was wünschen sie sich? Was wollen wir gemeinsam dafür tun, diese Bereicherung für die Gemeinde wahr werden zu lassen?“

PW 3ObstbuffetWas passiert nun?

Im Juli 2024 wissen wir mehr. Das Konzept zur Umsetzung wird in der kommenden Sitzung des Ausschusses vorgestellt (öffentliche Sitzung geplant für den 09.07.2024 ab 16:00 Uhr).  Aber so viel können wir schon jetzt sagen: Die Planung und Umsetzung eines „Gemeinde-Pflückwaldes“ bieten eine Menge Gelegenheiten zum Erleben und Lernen für Groß und Klein, und Permakultur heißt immer auch „für die Menschen sorgen“. Daher möchten wir jeden interessierten Menschen einladen sich einzubringen. Insbesondere die Kindergarten- und Schullandschaft ist hierbei angesprochen.

In der Praxis gilt es dann erst einmal, die Umgebung für einen Waldgarten zu schaffen: Wie stellen wir eine ganzjährige Wasserversorgung möglichst ganz ohne Trinkwasser sicher? Woher bekommen wir die ersten Pflanzen, wie etwa Obst-Hecken oder andere lebendige Begrenzungen, um unsere geliebten Vierbeiner und die zukünftige Ernte unter einen Hut zu bringen? Wer will sich einbringen und wie gestalten wir den Prozess gemeinsam?

Als „Pflückwald“-Team freuen wir uns auf die nächsten Schritte.

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